Mercurius solubilis

Andere Namen: Quecksilber, Mercurius solubilis Hahnemanni

Stoffart: Zinnober, das Quecksilber enthält

Typische Potenzen: Mercurius solubilis wird häufig in den Potenzen D6, D12, C30 und C200 angewendet.

Verschreibungspflichtig bis: Mercurius solubilis ist bis zur Potenz D3 verschreibungspflichtig.

Hauptanwendungsbereiche: Grippale Infekte, Erkältungen, Schnupfen, Halsschmerzen, Mandelentzündungen, eiternde Wunden, Abmagerung, Zahnschmerzen, Sodbrennen, rheumatische Beschwerden, übermäßige Schweißbildung

Inhaltsangabe

Erscheinung

Mercurius Patienten sind häufig misstrauisch, beantworten Fragen sehr langsam und leiden unter Gedächtnisschwäche. Sie sind sowohl auf der körperlichen wie auch auf der geistigen Ebene unsicher. Beim Sprechen sind sie häufig nervös. Sie reden schnell und es ist ein Zittern in der Stimme hörbar. Auf der körperlichen Ebene sind die Patienten zittrig, schwach und sie schwitzen sehr schnell.

Mercurius solubilis Anwendung

Mercurius solubilis gilt als bewährtes Mittel zur Behandlung von Erkältungen und grippalen Infekten. Die Schleimhäute von Mund und Rachen sind rötlich-blau gefärbt und stark geschwollen. Die Absonderungen sind schleimig und gelb-grün.
Das homöopathische Mittel ist hilfreich bei Verletzungen und Entzündungen der Haut, welche schnell eitern. Die Hauterkrankungen zeigen sich als nässende Pusteln.
Alle Beschwerden, die sich für eine Behandlung mit Mercurius solubilis eignen, gehen einher mit der Bildung von reichlich stinkendem Schweiß und verschlimmern sich deutlich während der Nacht.

Anwendungsgebiete in der Übersicht

AnwendungsgebietBeschwerden/Symptome
AbmagerungGewichtsverlust durch stark schwankenden Appetit. Grau-gelbe Verfärbung der Haut. Grüner Durchfall mit Bauchkrämpfen.
BindehautentzündungDie Entzündung am Auge entwickelt sich durch Kälte oder Hitze und nach dem Nasswerden. Aus den Augen fließen vor allem während der Nacht unerträglich brennende Tränen. Schnell bildet sich ein dünner, gelber und schleimiger Eiter. Die Augenlider sind rot und geschwollen.
BrustentzündungDie Entzündung macht sich mit klopfenden Schmerzen bemerkbar. Trotz Kälteempfindlichkeit besteht ein Verlangen nach Abkühlung und kalten Anwendungen.
Grippale Infekte/ErkältungErkältung oder Grippe bei jedem Wetterwechsel. Die Nase ist verstopft und sondert ein dünnes und wundmachendes Sekret ab. Kälteschauer laufen über den Rücken. Auffällig ist ein schmutziger Belag auf der Zunge, sowie Abdrücke der Zähne an den Rändern der Zunge. Fieber entwickelt sich nur langsam und steigt nicht hoch an.
HalsschmerzenStarke brennende Schmerzen mit stinkendem Mundgeruch, geschwollener Zunge mit schmutzigem Belag. Besonders häufig ist die rechte Seite des Halses betroffen. Die Patienten haben trotz der Schmerzen das Verlangen ständig zu schlucken. Während des Schluckens treten stechende Schmerzen auf, die bis zu den Ohren ziehen.
HarnröhrenentzündungEntzündung mit Absonderung eines grünen Sekrets. Brennende Schmerzen zu Beginn des Wasserlassens. Häufiger Harndrang. Verschlimmerung der Beschwerden während der Nacht.
HeuschnupfenDie Patienten sind sehr kälteempfindlich und haben trotzdem ein großes Verlangen nach kühler Luft. Verstopfte Nase mit Absonderung eines dünnen und ätzenden Sekrets.
MandelentzündungenEntzündete und geschwollene Mandeln mit Eiterbildung. Verlangen nach kalten Anwendungen und kalten Getränken. Schwerhörigkeit infolge der Entzündung.
OhrenentzündungenEntzündungen des Mittelohres mit anhaltenden Schmerzen, besonders während der Nacht. Die Ohren fühlen sich wie verstopft an. Aus den Ohren fließen stinkende, dicke und gelbe Absonderungen.
Rheumatische BeschwerdenNächtliche Schmerzen bei nasskaltem Wetter. Kühle Anwendungen lindern die Beschwerden. Die Patienten sind körperlich sehr unruhig. Besonders die Hände zittern sehr.
SchnupfenSchnupfen bei jedem Wetterwechsel. Die Nase und die Oberlippe sind wund und geschwollen. Verstopfte Nase. Das Nasensekret ist dünn, gelb-grün, stinkend und ätzend. Häufiges Niesen, besonders im Sonnenschein. Verschlimmerung im warmen Zimmer.
SchwitzenÜbermäßig starke Schweißbildung, besonders nachts. Der Schweiß ist klebrig, stinkt und färbt die Wäsche gelb.
SodbrennenStarke brennende und vor allem nachts auftretende Schmerzen im Brustbereich. Besonders hilfreich bei Sodbrennen während der Schwangerschaft.
VerletzungenSelbst kleinste Verletzungen eitern sehr schnell. Kalte Umschläge lindern die Beschwerden.
ZahnschmerzenAkute Zahnschmerzen, die besonders stark während der Nacht sind. Die Schmerzen sind pulsierend. Kalte Anwendungen und Reiben bessern die Schmerzen.

Verbesserung:

  • Ruhe
  • Gemäßigte Temperaturen

Verschlechterung:

  • Nachts
  • Schwitzen
  • Liegen auf der rechten Seite
  • Hitze
  • Kälte
  • Zugluft
  • Wetterumschwung
  • Nasse Füße
  • Vor dem Stuhlgang
  • Beim und nach dem Wasserlassen
  • Im warmen Zimmer
  • Im Bett

Weitere Anwendungshinweise

Mercurius solubilis Wirkung

Mercurius solubilis wirkt auf Haut und Schleimhäute, das Lymphsystem, den Verdauungstrakt und das Nervensystem.

Mercurius solubilis Dosierung

Akute Infektionen werden meist mit Mercurius solubilis in den Potenzen D6 oder D12 behandelt. Die Potenz D12 kann 1 bis 2-mal täglich eingenommen werden. Bei hochakuten Beschwerden wird die Potenz D6 zunächst im Abstand von einer halben Stunde eingenommen, bis Besserung eintritt. Danach werden die Einnahmeabstände vergrößert. Die Potenz D6 kann maximal 5-mal pro Tag eingenommen werden.
Chronische Beschwerden werden von erfahrenen Homöopathen mit den Potenzen C30 und C200 behandelt. Die Einnahme erfolgt dabei in Abständen von mehreren Wochen.

Mercurius solubilis in der Schwangerschaft

Mercurius solubilis wird zur Behandlung von Sodbrennen während der Schwangerschaft angewendet. Die brennenden Schmerzen im Brustbereich verschlimmern sich nach dem Essen und während der Nacht.
Das homöopathische Mittel ist hilfreich bei Zahnfleischentzündungen während der Schwangerschaft. Typisch ist das anschließende Zurückgehen des Zahnfleisches.
Mercurius solubilis kann bei morgendlichem Durchfall während der Schwangerschaft angezeigt sein. Der Stuhl besteht vor allem aus Schleim. Die Schwangeren leiden vor und während des Stuhlgangs unter Bauchkrämpfen und ohnmachtsartiger Schwäche. Die Beschwerden bessern sich nach dem Stuhlgang.

Mercurius solubilis für das Baby

Das homöopathische Mercurius solubilis wird bei Babys vor allem zur Behandlung von verschiedenen Infektionen wie Mittelohrentzündung, Mandelentzündung, Halsschmerzen oder Entzündungen der Mundschleimhäute eingesetzt. Die Babys schwitzen stark. Der Schweiß riecht sehr unangenehm. Bei Infektionen im Mund- und Rachenbereich fällt ein starker und übel riechender Speichelfluss auf. Absonderungen sind gelb-grünlich. Die Beschwerden verschlimmern sich während der Nacht, im warmen Bett, bei Hitze und Kälte. Kalte Umschläge lindern die Symptome.

Mercurius solubilis für Hund, Pferd und Katze

Mercurius solubilis passt gut auf Tiere, bei welchen selbst kleine Verletzungen schnell eitern. Der verletzte Bereich ist stark angeschwollen und aus der Wunde sickert ein stinkendes, gelb-grünes Sekret.
Das homöopathische Mittel ist hilfreich bei Tieren, die unter einer Halsentzündung mit gesteigertem Speichelfluss leiden.
Es wird ebenfalls angewendet bei Blasen- oder Harnröhrenentzündung von Tieren. Der Urin ist blutig und ätzend. Der Harndrang ist vermindert.
Zum Anwendungsspektrum gehören auch Infektionen der Atemwege bei Tieren. Hals und Rachen sind geschwollen und hochrot. Die Halslymphknoten können ebenfalls angeschwollen sein. Die Tiere haben großen Durst, aber auch merklich starke Schmerzen beim Schlucken. Die Beschwerden verschlimmern sich allgemein bei jedem Wetterumschwung, bei Hitze, bei Kälte und in der Nacht.

Mercurius solubilis Nebenwirkungen

Mercurius solubilis ist bis zur Potenz D3 verschreibungspflichtig und kann in diesen Potenzen Nebenwirkungen hervorrufen. Bei bekannten Nierenerkrankungen und während Schwangerschaft und Stillzeit sollte das Mittel nicht in Potenzen bis zur D7 eingenommen werden.
Zu Beginn der Behandlung und bei Überdosierung kann es zu einer Verschlechterung der Symptome und zu einem vermehrten Speichelfluss kommen. Das Mittel sollte in diesen Fällen nicht weiter eingenommen werden.

Heilpraktikerin Ulrike Schlüter

Autorin: Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Ich beschäftige mich seit fast 20 Jahren intensiv mit der Homöopathie. Eine dreijährige Ausbildung in klassischer Homöopathie und Fortbildungen unter anderem in Kinderhomöopathie und gemütsorientierter Homöopathie runden mein Wissen ab. Ich bin als Heilpraktikerin in eigener Praxis - mit den Schwerpunkten Homöopathie und psychosomatische Erkrankungen - tätig. Neben der Therapie ist es mir ein großes Anliegen, mein Wissen und meine Faszination für die Homöopathie weiterzugeben.

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen, Arzt oder Apotheker!